Schon mit einem guten Bauchgefühl fuhr man zum Auswärtsspiel nach Herdorf, denn man konnte seit langer Zeit mit dem fast kompletten Kader planen (nur Gerhardus fehlt noch länger nach Jochbeinbruch). Jan Schmidt stand seit seiner Verletzung gegen Friesenhagen (26.09) erstmals wieder in der Startformation. Simon Langenbach durfte nach seinem Einstand, letzte Woche in der Zweiten, sich das erste Mal das Adlertrikot der Ersten überstreifen-nahm aber erst einmal auf der Bank Platz.

Das Spiel begann und es passierte recht wenig in den Anfangsminuten. Herdorf mit mehr Ballbesitz, unsere Jungs verlegten sich aufs Kontern. In der 20 Minute unterlief einem Heimakteur ein katastrophaler Fehlpass. Linus Spies schaltete am schnellsten-legte den Ball am Keeper vorbei und spielte den Ball quer vors Tor. Dort brauchte Fynn Barth den Ball nur noch ungehindert über die Linie zu drücken. Diese Aktion trug wohl wesentlich zur Verunsicherung der Heimelf bei. DieAdler besaßen nun in regelmäßigen Abständen die Möglichkeit das Ergebnis positiver zu gestalten-verballerten aber zu unkonzentriert drei Mal in aussichtsreicher Position. In der 31 Minute fiel dann doch das 2:0. Marcus Schmidt spielte einen klugen Paß auf seinen Namensvetter Jan. Der zog aus halblinker Position einmal auf,und versenkte das Leder aus 8 Metern im langen Toreck. Das Spiel plätscherte nun so vor sich hin. Man hatte nicht das Gefühl, dass irgendwas anbrennen könnte. Doch wie das im Fußball häufig so ist, brachte man sich selbst in Bedrängnis.Ein weit geschlagener Ball kam 25 Meter vor unserem Tor herunter. Benny Krüger und unser Keeper waren sich so einig, wie unsere Politiker bei der Bekämpfung der Coronakrise. Lachender Dritter war SG Angreifer Marcel Meyer, dieser schob die Kugel zum Anschlußtreffer ins Netz. Zum Glück schlugen unsere Mannen sofort zurück und konntn nur 2 Minuten später den alten Abstand durch Jan Schmidts zweiten Treffer wiederherstellen. Das war wohl eine der zwei spielentscheidenden Momente.

Der zweite folgte direkt nach dem Pausentee. Die Mannschaft aus Herdorf kam gewillt das Spiel zu drehen aus der Kabine. Doch mit der ersten Aktion unseres Teams war der Widerstand gebrochen. Daniel Krämer setze Fynn Barth über die rechte Seite in Szene. Dieser brachte die Kugel nach tollem Sololauf im SG Gehäuse unter. In der 50 Minute mußte Ortlieb das Spielfeld verletzungsbedingt verlassen. Für ihn kam Langenbach, und feierte sein Debüt. Und was für eins. Nach 4 Minuten auf dem Feld spielte Spies einen Traumpaß in die Spitze. Langenbach überlupfte den Torsteher zum 5:1. Nun passierte nicht mehr viel. Den Schlußpunkt setzte Meyer, der einen Freistoß per Direktabnahme aus 15 Metern im Tor unterbrachte.

Fazit: Man darf sich wieder freuen, sollte das Ergebnis aber nicht überbewerten. Die SG hatte sicherlich nicht ihren besten Tag erwischt und wir zu viele Bälle zu schnell wieder hergegeben. Es ist aber positiv zu bewerten, dass wir aus dem Spiel heraus keine große Torchance zugelassen haben.

Text: Trainer Andy Waffenschmidt

Der Kampf des Jahres 

Für unsere 2. Mannschaft ist der November der Monat der Entscheidung. Innerhalb weniger Wochen trifft man auf Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte. Nachdem man in der vergangenen Woche den EK Etzbach klar mit 5:1 schlagen konnte, traf man nun mit den Sportfreunde Selbach auf den Tabellenzweiten der Klasse. Die Sportfreunde konnten die vergangenen 8 (!!!) Spiele gewinnen, unter anderem setzten sie sich gegen die Spitzenmannschaften aus Honigsessen und Alsdorf durch. Personell musste Trainer Markus „Hille“ Briel beim letzten Spiel der Hinrunde, neben den Langzeitverletzten, auf Markus Imhäuser, Michael Herzog und Stefan Bertelmann verzichten. Somit stand kein etatmäßiger Libero der Mannschaft zur Verfügung – was Trainer Briel zu einem überraschenden Schachzug brachte: Christopher Hensel sollte diese wichtige Position begleiten, obwohl er sich seit vielen Jahren auf der Außenbahn zuhause fühlt. Patrick Wurth, Noah Barth und Dirk Hering unterstützen unsere 2. Welle aus dem 1. Mannschaftskader. Jedem Spieler war klar: Nur mit einer herausragenden Leistung war etwas Zählbares zu holen. Schon vor dem Spiel merkte man die Wichtigkeit der Begegnung den Adlerträgern an. Hochkonzentriert und entschlossen ging man in die Spielvorbereitungen. Der Ascheplatz in Selbach war, trotz der bescheidenen Wetterverhältnisse, optimal präpariert und einem absoluten Spitzenspiel stand nichts mehr in Wege.

Direkt nach dem Anpfiff durch Schiedsrichter Özgur Sari, nahmen die Adlerkicker das Heft des Handelns in die Hand. Die Jungs von Trainer Briel waren eng an ihren Gegenspielern, entschlossen im Zweikampf und präsentierten mehrere schnell vorgetragene Spielzüge in der gegnerischen Hälfte. Eine derartig starke Mannschaftsleistung wurde bei einem Spiel der 2. Mannschaft schon lange nicht mehr gesehen. Jeder kämpfte für den anderen und Fehler wurden direkt ausgebügelt. Es stand eine wahre Mannschaft auf der roten Erde in Selbach. Der erfolgsverwöhnte Gastgeber war sichtlich verwundert über diese starke Leistung der Adlerträger und kam bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht in das Spiel.

Leider konnte man keinen Profit aus dieser überlegenden und starken Leistung machen. Ein reguläres Tor durch Christopher Melles wurde aufgrund einer falschen Abseitsentscheidung zurückgenommen. Es dauerte bis zur 40. Minute, bis Stefan Grimmig den hochverdienten Führungstreffer erzielen konnte. Es war die Krönung eines tollen Pressingmoments tief in der Selbacher Hälfte. Zwischen der Führung und dem Halbzeitpfiff verlor man die Spielkontrolle und der Gastgeber kam zu ihrer besten Torgelegenheit. Der einzige Fehler des zuvor überragenden Aushilfsliberos Christopher Hensel konnte glückerweise nicht ausgenutzt werden. Mit dieser knappen, jedoch mehr als verdienten Führung ging man nun in die Halbzeitpause.

Nach Wiederanpfiff kam man deutlich schlechter in das Spiel. Durch eine taktische Umstellung der Sportfreunde verlor man die Kontrolle im Mittelfeld und die Ordnung im Spiel. Doch das Spielglück war auf der Seite der Adler. Aufkommende Hoffnungen wurden durch einen schnellen Doppelpack (Melles 52., Rosenthal 55.) endgültig zerstört. Das Tor von Lukas Rosenthal war das Sinnbild des Niederfischbacher Spiels und eines der schönsten Tore der Saison. Nach dieser 3-Toreführung kamen die Gastgeber kaum noch gefährlich vor das Föschber Tor. In der restlichen Spielzeit ordneten sich Jannick Zöller, Bernhard Germann, Yannick Benedickt und Kai Uwe Hassler in das starke Kollektiv ein.

Ja, dieser Text ist lang und umfangreich. Aber trotzdem kann man die Leistung unserer 2. Mannschaft kaum in Worte fassen. Die erste Hälfte war eines der besten Spiele auf Asche, die man in der jüngeren Vergangenheit bestaunen durfte. Vor allem war die mannschaftliche Geschlossenheit beindruckend. Sinnbildlich dafür war, als Adler-Goalgetter Stefan Grimmig bis zur eigenen Torauslinie einem Gegner hinterher sprintete und eine wahrscheinlich hochgefährliche Flanke abfangen konnte. Wir haben mit Grimmig und Melles nicht nur das gefährlichste, sondern auch das willensstärkste Sturmduo der Liga. Man könnte jetzt jeden einzelnen Spieler loben, da jeder alles für das eigene Team in die Waagschale warf. Dennoch darf man nicht die Leistung von Levin Schmantek unerwähnt lassen, der in den 90 Minuten kaum einen Zweikampf oder Ball verlor – eine unfassbar starke Leistung!

Auch wenn der Auswärtssieg wichtig und in dieser Höhe überraschend war, heißt es sich nun wieder konzentriert auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten. Man muss den Schwung mitnehmen und in nächsten Wochen ähnliche Leistungen abliefern. Die Briel-Elf reist am Sonntag zum enorm erstarkten SSV Weyerbusch II, bevor man beim nächsten Heimspiel auf den Tabellenführer Honigsessen trifft. Unsere 2. Mannschaft präsentierte ihr wahres Gesicht und hat den 2. Tabellenplatz errungen – nun heißt es diesen Platz bis zur Winterpause zu halten oder vielleicht die nächste Überraschung zu schaffen.

Wir freuen uns darauf!